Access Maker von Un-Label
Kultur barrierefrei und vielfältig zu gestalten ist das Ziel von Un-Label. Für das Modellprojekt Access Maker beraten und begleiten Tandem-Teams aus Kulturschaffenden mit und ohne Behinderung drei Kulturinstitutionen in Nordrhein-Westfalen auf ihrem Weg zu mehr Diversität und Inklusion auf allen Ebenen: programmatisch, personell und im Publikum.
„Häufig ist die Rede davon, struktureller Ausgrenzung und Diskriminierung in Kultureinrichtungen etwas entgegensetzen zu wollen. Selten hingegen sind Konzepte, die dies aktiv umsetzen. Mit seinem überzeugenden Konzept unterstützt Un-Label Kultureinrichtungen dabei, ihr Angebot diverser zu gestalten und zu öffnen, und wirkt darauf hin, Strukturen im Kulturbetrieb langfristig und nachhaltig zu verändern“, sagt die Jury.
3 neue Fragen an… Lisette Reuter, Künstlerische Leiterin Un-Label
Die Erfahrungen aus unserem Projekt Access Maker haben in den letzten zwei Jahren gezeigt, dass Kultureinrichtungen meist nicht der Wille, sondern die Kompetenz fehlt, Menschen mit Behinderung als gleichberechtigte Kulturschaffende und Kulturnutzer:innen anzuerkennen und zu behandeln. Genau hier setzen wir mit unserer Arbeit an und unterstützen Kulturbetriebe unter Einbeziehung von Berater:innen mit unterschiedlichsten Behinderungsperspektiven praxisbezogen und individuell nach dem Bedarf der Kulturinstitutionen, sich inklusiv zu öffnen.
Access Maker versteht sich als Systemintegrator, der dabei hilft, Bedarfe aufzuspüren, Angebote zu schaffen, Kompetenzen aufzubauen, Netzwerke und Kooperationen zu bilden und gemeinsam mit Menschen mit Behinderung, Beteiligten und Partnern Barrierefreiheit in Kultur zu realisieren. Die Auszeichnung von The Power of the Arts war also wichtig, um das Menschenrecht auf kulturelle Teilhabe effektiv zu befördern.
Mit unserer durch das Projekt gewonnenen Expertise konnten wir uns in den vergangenen zwei Jahren bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten, das durch die hohe Nachfrage bestätigt wird. Unser Ziel ist es, diese Arbeit zukünftig zu verstetigen und auszubauen.
3 Fragen an… Lisette Reuter, Künstlerische Leiterin Un-Label
Kulturinstitutionen werden bei ihren künstlerischen Öffnungsprozessen in Bezug auf Diversität und Inklusion von Künstler:innen mit und ohne Behinderung durch Workshops und Beratung weitergebildet.
Die Fördersumme verwenden wir für die Honorare der Kulturschaffenden – den sogenannten Access Makern – und für unsere Öffentlichkeitsarbeit und Medienkampagnen.
… dass Kulturakteur:innen und Politik sich der politischen Verpflichtung, die Inklusion mit sich bringt, wirklich bewusst sind und dass das endlich umgesetzt wird. Inklusion ist nicht ein Nice-to-have, sondern es ist ein Must-have, denn ist ein Menschenrecht. Stigmatisierungen müssen beseitigt und Formen diversitärer Normalität in Kunst und Kultur geschaffen werden. Der gesellschaftliche Auftrag an die Kunst sollte als Chance und Motor der Vielfaltsreflexion und Begegnungsplattform verstanden werden.