Factory for a (fem.) Century
Zentrum für optimistische Bergbauforschung e.V.

Perspektiven von (Fabrik-)Arbeiterinnen stehen im Zentrum der mit partizipativen Formaten gestalteten Installation. Verortet in einer ehemaligen Baumwollspinnerei in Leipzig, greift das Kunstprojekt den Kontext der doppelten Transformation der 1990er Jahre auf und schlägt den Bogen bis in die Gegenwart. Verlust- und Ausschlusserfahrungen und die bis heute andauernde Unsichtbarkeit weiblicher (Industrie-)Arbeit können dazu beitragen, sich von der Gesellschaft abzuwenden und die Entwicklung antidemokratischer Einstellungen begünstigen. Indem die Lebenswelten von Arbeiterinnen sichtbar werden, sollen die damit verbundenen Fragen in den Diskurs über die Zukunft von Erwerbsarbeit nachhaltig eingebracht werden.

„Deutschland ist durch seine Industriegeschichte geprägt. Über Generationen sind Familien mit diesem kulturellen Erbe verbunden. Durch Wiedervereinigung und Globalisierung hat sich jedoch der Stellenwert traditioneller Industrien grundlegend gewandelt. Für Arbeiter:innen und ihre Familien ein existenzielles, aber auch ein biografisches Thema. Ihren Erzählungen gibt Factory for an (fem.) century aus einer weiblichen Sichtweise Raum und schafft ein Gegengewicht zu den akademisch geprägten Gegenwartsdiskursen.“, sagt die Jury. 

 

© David Frank
© David Frank
© David Frank
© David Frank
16. Dezember 2024

3 Fragen an… Luca Bublik, Konzeptionist von Factory for a (fem.) Century – Zentrum für optimistische Bergbauforschung e.V.

Beschreiben Sie Ihre Projektidee.

Im Zentrum unseres partizipativen Kunstprojektes stehen die Perspektiven von (Fabrik-)Arbeiterinnen. Verlust- und Ausschlusserfahrungen und die bis heute andauernde Unsichtbarkeit weiblicher (Industrie-)Arbeit bilden für uns im Kontext der doppelten Transformation der 1990er Jahre den Bogen bis in die Gegenwart. Für unser Projekt schaffen wir einen temporären Austausch- und Begegnungsraum auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei. In diesem treten für mehrere Monate ehemalige und heutige Arbeiterinnen und Künstlerinnen in gemeinsame Arbeitsprozesse. Indem die Lebenswelten von Arbeiterinnen erfahr- und sichtbar werden, sollen die damit verbundenen Fragen in den Diskurs über zukünftige und wünschenswerte Formen von Arbeit nachhaltig eingebracht werden.

Wofür werden Sie die Fördersumme von 50.000 Euro verwenden?

Das Preisgeld von »The Power of Arts« ermöglicht es uns, das Projekt und damit einen künstlerischen Begegnungsort langfristig zu entwickeln. Nicht zuletzt können wir damit einen weiterhin nicht einfachen Dialog über Arbeitserfahrungen in Ostdeutschland produktiv gestalten.

Ich wünsche mir für Deutschland...

…dass in diesem Land und anderswo unsere Fragestellungen zu geschlechtsspezifischen- und transformationsbezogenen Arbeitserfahrungen notwendige Prozesse der Reflexion, des Austausches und der Sichtbarmachung befördern.

© David Frank
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